Meine Interessen

Neben den Fischen aus den tropischen und subtropischen Ländern interessieren mich auch die heimischen Fische. Sie sind genau betrachtet sehr schön und interessant.

 Der Klimawandel verlangt von jedem von uns, sein Tun diesbezüglich verantwortlich zu gestalten. Der hohe Energieverbrauch ist mit ein Grund für die erhöhte Erwärmung unserer Atmosphäre. Für mich war dies Anlass, den Energieverbrauch zu senken. Dabei öffnete ich die Tür zu den Fischen unserer Heimat und der Subtropen. Einige Arten aus Nordamerika entwickelten Ablaichstrategien, die für Anfänger wie für Spezialisten sicher einiges Neues bereit halten. 
Aquarianer, die großes Interesse an den Fischen aus den Subtropen oder der gemäßigten Zone haben, empfehle ich folgende Arbeitskreise und Vereine:  

  • Arbeitskreis Kaltwasserfische und Fische der Subtropen (AKFS), Link: http://www.akfs-online.de
  • Arbeitskreis Lebendgebärende Aquarienfische, Link: https://lebendgebärende-aquarienfische.de
  • Deutsche Killifisch Gemeinschaft (DKG), http://www.killi.org



My interests

In addition to fish from tropical and subtropical countries, I am also interested in local fish. They are very beautiful and interesting to look at closely.
  Climate change requires each of us to be responsible in our actions in this regard. The high energy consumption is one reason for the increased warming of our atmosphere. For me, this was an opportunity to reduce energy consumption. In doing so, I opened the door to the fish of our homeland and the subtropics. Some species from North America have developed spawning strategies that certainly have something new in store for both beginners and specialists.
I recommend the working group for cold water fish and fish of the subtropics (AKFS) to aquarists who are very interested in fish from the subtropics or the temperate zone.


  • Arbeitskreis Kaltwasserfische und Fische der Subtropen (AKFS), Link: http://www.akfs-online.de
  • Arbeitskreis Lebendgebärende Aquarienfische, Link: https://lebendgebärende-aquarienfische.de
  • Deutsche Killifisch Gemeinschaft (DKG), http://www.killi.or


Die Nase  – Fisch des Jahres 1994 und 2020.

Zucht und Vermehrung im Teichwirtschaftlichen Musterbetrieb Maidbronn

 

Einleitung

Die Nase Chondrostoma nasus (Linnaeus, 1758) zählte zu den Massenfischen in den Stromgebieten der Donau und des Rheins. Heute muss sie unter Schutz gestellt werden, damit sie erhalten bleibt. Verbauungen in den Flüssen versperren dieser Fischart, wie vielen anderen Wanderfischen, den Weg zu ihren Laichplätzen. In Bayern steht sie deshalb auf der „Roten Liste gefährdeter Fische (Pisces) und Rundmäuler (Cyclostomata)“ (Bohl et al. 2003). 

Die Nase spielt im Nahrungsnetz mehrere wichtige Rollen: In der Donau sind z.B. die Larven der Nase eine wichtige Beute der Junghuchen und mit ihrem Schabemaul hält sie die Kies- und Steinflächen von Algen frei, Kieslaicher erhalten saubere Ablaichflächen. Alleine diese beiden Beispiele verdeutlichen die Bedeutung der Nase, denn kommen weniger Huchen auf, so fehlt ein wichtiger Prädator im Gewässer und veralgen die Gewässergründe, so können sich viele Kieslaicher nicht mehr erfolgreich fortpflanzen. 

Angler unterstützen indirekt und direkt die Erhaltung dieser Fischart mit Besatz und lebensverbessernden Maßnahmen in den Gewässern.

Das Ablaichen im natürlichen Gewässer

Die Männchen kommen in Prachtfärbung auf den Laichplätzen an. Die paarigen Flossen und die Afterflosse sind orangerot gefärbt. Die Schwanzflosse und Rückenflosse sind grau und zeigen leichte Rottöne, auf dem Kopf sind unzählige weiße sternförmige Hautausstülpungen (Laichausschlag) zu sehen. Die Weibchen weisen zudem laichvolle Bäuche und einen geringeren Laichausschlag als die Milchner auf.

Das ganze Laichgeschäft der Fische spielt sich meist innerhalb von vier bis sieben Tagen ab.

Die Fische laichen über Kiesböden. Hier fallen die Eier auf den Bodengrund und bleiben am Substrat kleben. Das können Kiesel, Steine, höhere Pflanzen, Äste oder Algen sein. Sie sind damit vor einem Wegschwemmen gesichert. Festgeklebt  entwickeln sie sich je nach Temperatur in ca. zwei bis drei Wochen zur fertigen Larven. Die geschlüpften Larven verharren noch im strömungsarmen Kiesbereich und schwimmen in der vierten bis fünften Woche frei. Sie füllen ihre Schwimmblase mit Luft und treiben unter der Wasseroberfläche. Hier driften sie zu strömungsarmen Bereichen und gelangen an ihr Erstfutter, dem Plankton.

 

Zuchtfischfang mit Hilfe des Angelvereins

Meistens erhalten Anfang April die Fischwirtschaftsmeister Matthias Schäffner und Stefan Hummel einen Anruf vom 1. Vorsitzenden Wilfried Schneider des Angelsportvereins 1960 e.V. Obernburg. Zum Verein gehört ein Abschnitt der Mömling, einem linksseitigen Zufluss des Mains aus dem Odenwald. Inhalt des Gesprächs: „Die Nasen sind an ihren Laichplätzen“. Der Vorsitzende und sein Sohn wechseln sich in der bekannten Zeit der Laichwanderung ab, um von einer Brücke aus die Ankunft der ersten laichreifen Nasen abzuwarten. Zuerst kommen die Männchen (Milchner), etwas später die Weibchen (Rogner). Das mit ca. 10° C etwas wärmere Wasser der Mümling, die im bayerischen Unterlauf Mömling genannt wird, löst die Laichwanderung der Fische im Main aus. Bei kühlerer Witterung verzögert sich diese. 

Gemeinsam mit den ortsansässigen Vereinsmitgliedern fangen die Fischwirtschaftsmeister vom Teichwirtschaftlicher Musterbetrieb Maidbronn am Vormittag die Fische aus dem Fluss Mömling. Sie haben hierfür eine Genehmigung zum Elektrofischen. In der Regel fangen sie 20 Rogner und 10 Milchner. Diese werden schnellstens nach Maidbronn in die Zuchtanlage gebracht. Fortsetzung der AKFS-Ausgabe 43. Foto: Dr. W. Silkenat

Chondrostoma nasus (Linnaeus, 1758)

The Nose - Fish of the Year 1994 and 2020.
Breeding and propagation in the Maidbronn model farm

 
introduction
The nase Chondrostoma nasus (Linnaeus, 1758) was one of the common fish in the Danube and Rhine river basins. Today it must be placed under protection so that it can be preserved. Structures in the rivers block the way for this fish species, like many other migratory fish, to their spawning grounds. In Bavaria it is therefore on the “Red List of Endangered Fish (Pisces) and Cyclostomata (Cyclostomata)” (Bohl et al. 2003).
The nose plays several important roles in the food web: in the Danube, for example, the larvae of the nose are an important prey for young salmonids and with their cockroach they keep the gravel and stone surfaces free of algae, gravel spawners get clean spawning grounds. These two examples alone illustrate the importance of the nose, because if there are fewer Hucho, an important predator is missing in the water and the water bottom becomes overgrown, so many gravel spawners can no longer reproduce successfully.
Anglers indirectly and directly support the conservation of this fish species with stocking and life-enhancing measures in the waters.
Spawning in natural waters
The males arrive at the spawning grounds in splendid colouration. The paired fins and the anal fin are colored orange-red. The caudal fin and dorsal fin are gray and show slight shades of red, countless white star-shaped skin protuberances (spawn rash) can be seen on the head. The females also have bellies full of spawning and a lesser spawning rash than the dairy cows.
The whole spawning business of the fish usually takes place within four to seven days.
The fish spawn over gravel bottoms. Here the eggs fall to the bottom and stick to the substrate. This can be pebbles, stones, higher plants, branches or algae. This protects you from being washed away. Depending on the temperature, they develop into finished larvae in about two to three weeks. The hatched larvae remain in the gravel area with little current and swim freely in the fourth to fifth week. They fill their swim bladders with air and float beneath the surface of the water. Here they drift to areas with little current and reach their first food, the plankton.
 
Farmed fishing with the help of the fishing club
Usually at the beginning of April, the fish management masters Matthias Schäffner and Stefan Hummel receive a call from the 1st chairman Wilfried Schneider of the fishing club 1960 e.V. Obernburg. A section of the Mömling, a left-hand tributary of the Main from the Odenwald, belongs to the association. Content of the conversation: "The noses are at their spawning grounds". The chairman and his son take it in turns during the well-known spawning migration time to await the arrival of the first spawning nase from a bridge. First come the males (Milchner), a little later the females (Rogner). The slightly warmer water of the Mümling, at around 10° C, which is called the Mömling in the Bavarian lower reaches, triggers the spawning migration of the fish in the Main. In cooler weather, this will be delayed.
Together with the local club members, the fish management masters from the Maidbronn model pond business catch the fish from the river Mömling in the morning. You have a permit for electrofishing. Usually they catch 20 Rogner and 10 Milchner. These will be taken to the breeding facility in Maidbronn as soon as possible. Continuation of AKFS issue 43. Photo: Dr. W. Silkenat

Fisch des Jahres 2018

Dreistacheliger Stichling (Gasterosteus aculeatus)
Der Dreistachelige Stichling ist einer der farbenprächtigsten Kleinfische unserer Gewässer und besticht mit einem außerordentlichen Brutpflegeverhalten. Er kommt auf der ganzen Nordhalbkugel vor. Hier lebt er im Meer, im Süßwasser und auch im Brackwasser. 
Mein Freund Peter Martin schrieb seine Diplomarbeit über die Herkunft und  Verbreitung dieses Fisches: Die Ursprungsheimat des Dreistachligen Stichlings ist der Pazifik, wo er in mehreren Seen in zwei Varianten vorkommt. Kanadische Wissenschaftler forschen schon seit langer Zeit an diesem Phänomen: Wie konnten sich in einem Gewässer zwei verschiedene Varianten ausbilden? Er fand heraus, dass die wahrscheinlichste Erklärung darin besteht, dass es in diesen Gewässern ursprünglich nur eine Variante gab. Ein Teil dieser Gruppe machte sich auf eine lange Wanderung über die Beringstrasse bis nach Europa, und eine neue Variante entstand. Irgendwann ging ein Teil der neuen europäischen Variante wieder in das Heimatgewässer zurück, wo man jetzt beide Varianten antreffen kann. Ganz schön kompliziert.

Fish of the year 2018

Three-spined stickleback (Gasterosteus aculeatus)
The three-spined stickleback is one of the most colorful small fish in our waters and impresses with its extraordinary brood care behavior. It occurs throughout the northern hemisphere. Here it lives in the sea, in fresh water and also in brackish water.
My friend Peter Martin wrote his diploma thesis on the origin and distribution of this fish: The home of the three-spined stickleback is the Pacific, where it occurs in several lakes in two variants. Canadian scientists have been researching this phenomenon for a long time: How could two different variants form in one body of water? He found that the most likely explanation is that there was originally only one variant in these waters. Part of this group made a long journey across the Bering Strait to Europe, and a new variant emerged. At some point, part of the new European variant returned to its home waters, where both variants can now be found. Pretty complicated.